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Natur

5 unbekannte Trauminseln in Europa

Auch abseits von Balearen und Kykladen beherbergt Europa einige der schönsten Inselparadiese. Merian stellt fünf noch unbekannte Inseln für jeden Geschmack vor.

Text Mila Krull
Datum 21.04.2024

Vom Atlantik über die Nordsee bis hin zum Mittelmeer: Europas Inseln locken mit eindrucksvollen Landschaften, Traumstränden und individueller Kultur. Doch gerade in den Sommermonaten sind Urlaubsziele wie Santorini, Sylt und Sizilien meist überlaufen. 

Wer auf überfüllte Straßen, ausgebuchte Hotels und laute Strände verzichten will, sollte einen Blick auf entlegene Destinationen werfen. Unbekannte europäische Inseln wie das britische Eiland St. Martin’s oder Flores auf den Azoren versprechen ihren Besuchern Ruhe, Abgeschiedenheit und viele neue Eindrücke. Merian stellt fünf Inseln fernab der Touristenströme vor.

1

Pantelleria, Italien

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Der Thermalsee Lago di Venere auf Pantelleria

„Tochter der Winde“ bedeutet der Name dieser abgelegenen italienischen Insel, die näher an Tunesien liegt als an Sizilien. Wer hier seinen Urlaub verbringen will, muss zunächst eine mehr als zweistündige Fährfahrt ab Trapani in Kauf nehmen. Doch die lange Anreise lohnt: Das vulkanische Eiland wird von fruchtbaren Ebenen und Tälern durchzogen; das milde Klima begünstigt das Wachstum wilder Kapern, die hier in Handarbeit geerntet und verarbeitet werden. Weiße Sandstrände suchen Reisende auf Pantelleria übrigens vergebens. Stattdessen sonnt man sich auf Vulkanplateaus, am natürlichen Pool Laghetto delle Ondine oder rund um den türkisfarbenen Thermalsee Lago di Venere. Weitere unbekannte italienische Inseln stellen wir Ihnen hier vor.

Hotel-Tipp für Pantelleria

Zwischen Weinbergen und Olivenhainen fügt sich das Pantelleria Dream Resort perfekt in die Landschaft der Insel ein, die Architektur der Anlage ist fest mit der Historie von Pantelleria verwurzelt. Alle 46 Zimmer des Hotels sind in sogenannten „Dammusi“ untergebracht, typischen Steinhäusern, die aus der Zeit der arabischen Besiedlung stammen. 

Anreise

Von Trapani oder Palermo aus gibt es gleich mehrere Fährverbindungen nach Pantelleria. Wer lieber fliegt, kann von Deutschland aus über Palermo, Catania oder Rom anreisen. 

2

St. Martin's, Großbritannien

© IMAGO/robertharding
Blick auf die britische Insel St. Martin's vor der Küste von Cornwall.

Rund 140 Inseln gehören zu den Isles of Scilly im Südwesten Großbritanniens. Dass man sich hier nur wenige Kilometer entfernt von der zerklüfteten Küste Cornwalls befindet, mag man beim Anblick der karibisch anmutenden Sandstrände und Badebuchten kaum glauben.  Dank seiner geografischen Lage am Golfstrom herrschen auf dem Archipel ganzjährig milde Temperaturen; auch die Sonne zeigt sich hier wesentlich häufiger als auf dem Festland. Ein besonders idyllisches, eher unbekanntes Reiseziel ist die drittgrößte Insel St. Martin’s. Neben landschaftlich schönen Orten wie dem schier endlosen Strand Great Bay und der Siedlung Lower Town warten auf St. Martin’s außergewöhnliche Unternehmungen. Von April bis September können Urlauber zum Beispiel mit Robben auf Tauchgang gehen. Spannend ist auch ein Besuch im lokalen Observatorium, das den Blick auf den klaren Sternenhimmel freigibt. 

Hotel-Tipp für St. Martin’s

Mit seiner Steinfassade, der blühenden Gartenanlage und einer Bibliothek versprüht das Karma Boutique Hotel auf St. Martin’s den Charme eines britischen Herrenhauses. Unmittelbar am Sandstrand von Lower Town gelegen, eröffnen die meisten der 30 Zimmer ihren Gästen den Blick auf das Meer. Passende Speisen wie Hecht, Hummer oder Seafood-Platte serviert das hoteleigene Cloudesley Shovell Restaurant. 

Anreise

Die Anreise nach St. Martin’s erfolgt über die Nachbarinsel St. Marys. Diese erreichen Gäste in knapp drei Stunden per Fähre von Penzance aus. Von dort aus geht es per Boot weiter nach St. Martin’s. Alternativ können Reisende St. Marys per Flugzeug oder Helikopter erreichen.

3

Flores, Portugal

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Üppiges Grün und rauschende Wasserfälle auf der portugiesischen Insel Flores.

Abgeschieden und unbekannt: Knapp 2.000 Kilometer Luftlinie trennen Lissabon und die portugiesische Insel Flores. Als Teil der Azoren bildet das Eiland den westlichsten Punkt Europas und liegt inmitten des Atlantiks. Vulkanische Felsen, üppige Täler, rauschende Wasserfälle und steile Küsten formen die Landschaft der Insel, die ihrem Namen („Blumen“) vielerorts mehr als gerecht wird. Wilde Azaleen, Azorenglockenblumen, Cannas und Hortensien blühen in satten Farben und bilden einen Kontrast zum saftigen Grün der Moose und der Farne. Das Schauspiel der hiesigen Natur wusste auch die UNESCO zu schätzen und ernannte gleich die gesamte Insel zum Biosphärenreservat. Wer die beeindruckende Kulisse aus nächster Nähe erleben will, kann zwischen mehreren Wanderrouten, geführten und individuellen Touren wählen. 

Hotel-Tipp für Flores

Touristisch ist Flores bisher kaum erschlossen, weswegen es außerhalb des Hauptorts Santa Cruz das Flores kaum Unterkünfte gibt. Ein verstecktes Juwel sind die Villas do Mar im Westen der Insel. Zwischen grünen Bergen und dem wildromantischen Atlantik können Gäste eine von fünf Wohnungen mieten. Merian-Tipp: das Deluxe-Apartment mit 360-Grad-Blick auf die Landschaft. 

Anreise

Nach Flores gibt es keine Direktflüge vom europäischen Festland aus. Ab Lissabon oder Porto fliegen regelmäßig Maschinen nach Ponta Delgada auf der Hauptinsel São Miguel. Von hier aus gibt es Flugverbindungen nach Santa Cruz das Flores. Diese sind jedoch vor allem im Sommer sehr beliebt und sollten daher frühzeitig gebucht werden. 

4

Alonissos, Griechenland

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Die Bucht von Rousoum Gialos auf Alonissos

Von überfüllten Fähren, trubeligen Tavernen und belegten Strandliegen keine Spur: Auf den nördlichen Sporaden eröffnet sich Reisenden eine ganz andere und zurückhaltende griechische Inselwelt. Nur rund 2.000 Menschen leben auf Alonissos, einer etwa 60 Quadratkilometer kleinen, unbekannten Insel, deren Landschaft von Kiefernwäldern, Olivenhainen und sanften Bergen geprägt ist. Zwar sind die Strände der Insel eher felsig und meist nur zu Fuß oder per Boot zu erreichen, dennoch locken die glasklaren Buchten von Agios Dimitrios, Kokkinokastro oder Leftos Gialos mit himmlischer Ruhe und Postkartenmotiven. Sowieso zählt das 1992 zum maritimen Nationalpark erklärte Meeresgebiet rund um Alonissos zu den beeindruckendsten Biotopen des Mittelmeers. Neben zahlreichen Vogelarten sind hier auch mehrere Delfine sowie die vom Aussterben bedrohte Mönchsrobbe heimisch. Mit etwas Glück lassen sich die Meeressäuger an den Küsten oder während einer Bootstour beobachten. 

Hotel-Tipp für Alonissos

Minimalistisches Interieur, natürliche Materialien und eine Poollandschaft zum Dahinschmelzen: Das Aletri swim up Hotel in der Altstadt von Alonnisos trifft den Zeitgeist. An jede der 15 elegant eingerichteten Suiten ist ein Balkon angeschlossen, der Gästen den direkten Zugang zum Pool gewährt. 

Anreise

Die Insel Alonissos hat keinen eigenen Flughafen. Die Anreise per Fähre erfolgt zum Beispiel ab Volos und dauert 4,5 Stunden. Alternativ können Reisende von Thessaloniki aus über die Nachbarinsel Skopelos per Fähre anreisen. 

5

Senja, Norwegen

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Die Fjorde der norwegischen Insel Senja reichen weit ins Landesinnere.

Das ganze Land auf einer Insel: Wer nach Senja reist, stößt hier auf ein imposantes Best Of der norwegischen Natur. Auf der westlichen Seite zerklüften tiefe Fjorde die Küstenlinie, im Osten dümpeln Boote vor Fischerdörfern und Schäreninseln. Schroffe Berge, Seen und Wasserfälle finden Urlauber im Südwesten von Senja. Trotz ihrer Lage 350 Kilometer nördlich des Polarkreises herrschen auf der zweitgrößten Insel Norwegens vergleichsweise milde Temperaturen. Im Sommer können Urlauber zudem einem sagenhaften Spektakel beiwohnen. Dann, wenn Sonnenaufgang und Sonnenuntergang miteinander verschmelzen, verwandelt die Mitternachtssonne das Nordmeer in ein orange-rotes Lichtermeer. 

Hotel-Tipp für Senja

Klassische Hotels finden Reisende auf Senja nicht. Stattdessen bieten Campingplätze, Pensionen und Apartments die Möglichkeit, besonders naturnah zu übernachten. Direkt an einem Meeresarm liegt zum Beispiel das Senja Fjordcamp im Westen der Insel. Im Inneren der Ferienwohnungen sorgen Holzverkleidungen und die skandinavische Einrichtung für „hyggeliges“ Ambiente. Das angeschlossene Restaurant kreiert aufwendige Gerichte rund um Kabeljau und Lachs und wird von Urlaubern in höchsten Tönen gelobt.

Anreise

Wer mit dem Flugzeug anreist, kann über die Hauptstadt Oslo an den nächsten Airport Bardufoss ansteuern. Alternativ gibt es Fährverbindungen von Tromsø nach Harstad mit Zwischenhalt an kleineren Häfen oder eine Autofähre zwischen Brensholmen und Botenhamn. Die Straßen auf Senja sind gut erschlossen, sodass einer Anreise per Auto ebenfalls nichts im Wege steht. 

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