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Wandern in der Steiermark: 6 fantastische Wanderwege

Über blühende Almwiesen hinauf zu schroffen Gipfeln: Die Steiermark lockt mit herrlichen Wandergebieten. Wir stellen sechs spannende Wege im Südosten Österreichs vor – von einfach bis anspruchsvoll.

Text Mila Krull
Datum 30.04.2024

Wenn sich die Felswände in klaren Seen spiegeln, es nach Waldboden duftet und die Almwiesen summen, dann entfaltet sich die Schönheit der Steiermark. Vor allem im Frühjahr und Sommer wird die Natur der Region zur fabelhaften Kulisse für ausgedehnte Wanderungen. Hunderte gut gekennzeichnete Wanderwege führen vorbei an den schönsten Orten des Bundeslandes. Je nach Kondition und persönlicher Präferenz findet sich dabei für jeden Outdoor-Fan die passende Route. 

Ob auf mehrtägiger Tour durch die alpine Welt von Schladming-Dachstein, von Hütte zu Hütte im Gesäuse oder auf den Spuren von James Bond im Salzkammergut: Wir stellen sechs unterschiedliche Wanderwege durch die Steiermark vor. 

1

Rundwanderweg Altausseer See

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Ideale Kulisse für eine Wanderung: der Altausseer See im Salzkammergut

Eine moderate Wanderroute führt einmal um den malerisch gelegenen Altausseer See im Salzkammergut, der aufgrund seiner tiefblauen Farbe den Spitznamen „Tintenfass“ trägt. Unterwegs eröffnen sich herrliche Ausblicke auf den Loser, die Trisselwand, den Tressenstein und das Dachsteinmassiv. Der Panoramaweg startet im Zentrum von Altaussee und führt im Uhrzeigersinn einmal um das Ufer. Vorbei geht es an einer mittelalterlichen Pfarrkirche, bis man schließlich die Seewiese und das Jagdhaus am Nordufer erreicht. Schon Hollywood war in der Wirtschaft zu Gast, denn einige Szenen des James-Bond-Films „Spectre“ wurden hier gedreht. Vor Ort serviert das Team duftende Strudel und frisch geräucherte Saiblinge aus dem See. Nach einer ausgiebigen Stärkung geht es am Fuße der Trisselwand über das Südufer zurück Richtung Puchen und Altaussee. Übrigens: Am Wegesrand laden viele Bänke zum Verweilen ein, somit ist die Strecke auch für Familien und ältere Menschen bestens geeignet. 

  • Länge: 8 Kilometer
  • Dauer: 2,5 Stunden
  • Schwierigkeit: einfach
2

Wanderung um den Grünen See

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Der Grüne See wird auch als „Karibik der Steiermark“ bezeichnet.

Als „Karibik der Steiermark“ wird der Grüne See in der Gemeinde Tragöß-Sankt Katharein bezeichnet. Kein Wunder: Das Wasser des Sees schimmert in magischen Farbtönen – von Ultramarin bis Smaragdgrün. Das Naturspektakel lässt sich am besten im Frühjahr und Sommer beobachten. Mit dem Beginn der Schneeschmelze füllt sich der See unterirdisch mit kristallklarem Wasser, so dass sich die umliegenden Berge perfekt in ihm spiegeln. Vom Parkplatz bei Tragöß-Oberort geht es entlang des Hauptweges zunächst vorbei am Kreuzteich, der einen Vorgeschmack auf seinen berühmten Nachbarsee gibt. Nur wenige hundert Meter weiter beginnt das karibische Idyll. Doch Achtung: Auch wenn der Anblick verlockend scheint, ist das Baden im Grünen See aufgrund der extrem niedrigen Temperaturen um die fünf Grad Celsius verboten. Aber auch vom Ufer aus ist es schön – vor allem am Ostufer des Sees. Hier kann man direkt auf die steilen Felshänge des Pribitz, des Trenchtling und der Meßnerin schauen. Der Rückweg führt vorbei am Pfarrerteich und endet wieder am Parkplatz. 

  • Länge: 8,6 Kilometer
  • Dauer: 2,5 Stunden
  • Schwierigkeit: einfach
3

Wassererlebnis Silberkarklamm

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Hölzerne Wandersteige führen durch die Silberkarklamm.

Durch die wilden Wasserwelten von Schladming-Dachstein führt eine beliebte Wanderroute durch die Silberkarklamm. Entlang eines klaren Waldbachs geht es vom Parkplatz Silberkarklamm über Stufen vorbei an einer romantischen Kulisse. Ein hölzerner Steig schlängelt sich durch die steilen Felsen der Klamm, für deren Besuch man 4,90 Euro Eintritt zahlt. Unterwegs können Wandernde die alpine Pflanzen- und Tierwelt entdecken, die hier in Form eines einzigartigen Ökosystems gedeiht. Im Hintergrund ist immer wieder das beeindruckende Tosen der Klamm zu hören. Nach rund 35 Minuten erreicht man auf 1.250 Höhenmetern die Silberkarhütte. Das Gasthaus hat in den Sommermonaten geöffnet und versorgt Besucher:innen mit Produkten des eigenen Bauernhofs. Der Klammweg ist in den Monaten Mai bis Oktober geöffnet.

  • Länge: 5,4 Kilometer
  • Dauer: 2,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel
4

Wandern in der Steiermark: Johnsbacher Almenrunde

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Von Johansbach führen Wanderrouten durch den Naturpark Gesäuse.

Luchse und Steinadler gehören wohl zu den prominentesten Tieren im Nationalpark Gesäuse, der sich über eine Fläche von 11.000 Hektar erstreckt. Im Nationalpark liegt auch das Bergsteigerdorf Johnsbach, Startpunkt für Wanderungen und Kletterabenteuer und ein Ort der Erholung nach den Touren. Als moderate Wanderroute gilt die Johnsbacher Almenrunde, die über Pfade mit wunderschönen Aussichten zu vier Almen führt. Die ideale Zeit für eine Wanderung ist von Juni bis September, denn dann werden die Almen bewirtet. 

Gestärkt mit Kaspressknödelsuppe, Bauernkrapfen und deftigen Brotzeiten geht es weiter, vorbei an gewaltigen Felsen und sanften Almwiesen, die im Sommer herrlich blühen. Wer eine kurze Wanderung bevorzugt, kann lediglich die erste Etappe bis zur Kölblalm gehen. Dieser Abschnitt führt über einen breiten Forstweg vorbei an der rauschenden Teufelsklamm und dauert nur rund 40 Minuten. Übrigens: Wer in Johnsbach übernachtet, sollte nachts einen Blick gen Himmel werfen. Weil die Städte in weiter Ferne liegen, ist die Sicht nachts besonders klar und eignet sich hervorragend, um Sterne zu beobachten.

  • Länge: 10,2 Kilometer
  • Dauer: 3,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel
5

Schladminger Tauern Höhenweg

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Der Schlagminger Tauern Höhenweg führt durch alpines Gelände.

Als Teil des Zentralalpenweges 2 schlängelt sich der Schladminger Tauern Höhenweg durch die Gipfel und Grate der steirischen Alpen. Wer viel Kondition mitbringt, kann die 70 Kilometer lange Strecke in sieben Etappen erwandern. Eine kürzere, nicht minder anspruchsvolle Route erstreckt sich über rund 42 Kilometer und lässt sich auf fünf Tage aufteilen. Ausgangspunkt für die Wanderung ist die Hochwurzenhütte, die man bequem mit der Gipfelbahn erreicht. Ein Highlight der ersten Etappe sind ohne Frage der Klammsee und der Brettersee. Im Anschluss folgt der wohl anspruchsvollste Teil der Strecke: ein steiler Aufstieg zur Rotmandlspitze auf 2.453 Metern Höhe sowie der Abstieg über unwegsames Geröll. Weitere Gipfel entlang der Wanderung sind die Gollingscharte, der Greifenberg und die Hasenkarspitze. In den Hütten entlang des Höhenweges finden Gäste nach einer anstrengenden Tour Unterschlupf. Wer möchte, kann die Schlafplätze vorab online buchen. Der Schladminger Tauern Höhenweg endet an der Bergstation der Planai Seilbahn, die Wandernde zurück ins Tal führt. 

  • Länge: 42,7 Kilometer
  • Dauer: 27 Stunden
  • Schwierigkeit: schwierig
6

Große Almwanderung von Passail

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Nördlich von Graz liegt das Almenland mit seinen ausgezeichneten Wanderrouten.

Eine ambitionierte Tagestour erwartet Outdoor-Fans ab Passail, denn hier beginnt der 26 Kilometer lange Alm-Rundweg. Über schroffe Bergrücken und weiche Almböden führt die Tour mitten durch den Naturpark Almenland. Startpunkt ist der Hauptplatz in der hübschen Marktgemeinde Passail. Von hier aus führt die erste Etappe zur Teich- und Sommeralm mit ihren blühenden Wiesen. Anschließend folgt der steile Anstieg durch den Wald zum höchsten Punkt der Route: Auf 1.548 Metern befindet sich das Gipfelkreuz des Osser, von dem man den herrlichen Blick auf den Teichalmsee und die Berge Rote Wand und Hochlantsch genießen kann. Weitere Highlights auf dem Alm-Rundweg sind die Bründlalm mit ihren drei Wetterkreuzen und die Ochsenhalt, auf der seltene Orchideen wachsen und entspannte Kühe grasen. Entlang der Raab gelangen Wandernde schließlich zurück nach Passail. 

  • Länge: 26,6 Kilometer
  • Dauer: 9 Stunden
  • Schwierigkeit: schwierig

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