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Schwäbische Alb: Die hübschen Städte am Neckar-Radweg

Von Rottenburg nach Nürtingen: Auf der Passage des Neckar-Radwegs durch die Schwäbische Alb laden schmucke Städte zu Rast und Besichtigung. Die Strecke ist leicht, landschaftlich schön, und alle paar Kilometer gibt es etwas zu sehen.

Datum 15.12.2021

Rottenburg: Fasnet und sakrale Kunst

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Wer auf dem Rad schon länger flussabwärts unterwegs war, kann sich in Rottenburg freuen: Das enge Tal öffnet sich hier zu lieblicher Breite. Die Stadt selbst ist katholischer Bischofssitz, älter als der Nachbar Tübingen mit seiner evangelisch geprägten Universität. Legendär ist die Rottenburger Narrenzunft mit ihrem „Ommzug“ am Faschingssonntag (hier natürlich Fasnet).

Im Diözesanmuseum zeigt die Stadt eine der bedeutendsten Sammlungen mittelalterlicher und sakraler Kunst. Die ältesten Exponate sind mehr als 1000 Jahre alt, werden aber zeitgemäß präsentiert. Im umgebauten Kirchenschiff des ehemaligen Karmeliterklosters gibt es auch zeitgenössische Werke, Liederabende und Kurse in der Werkstatt.

Karmeliterstr. 9

Tübingen: Uni und Literaturpfad

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Nur gut zehn genussreiche Kilometer weiter am Neckar liegt eine berühmte Stadt, über die dieser Spruch kursiert: „Tübingen hat keine Uni, Tübingen ist eine Uni.“ Das gibt der zutiefst schwäbischen Stadt ein weltoffenes Selbstbewusstsein.

Das andere große Thema ist die Literatur, Hesse und Hölderlin sind mit der Stadt eng verbunden. Die kostenlose App „Tübinger Literaturpfad“ führt zum Hesse-Kabinett am Holzmarkt und zum Hölderlinturm in der Bursagasse am Neckar, wo eine gut gegliederte Ausstellung an den Dichter erinnert.

Für viele Studierende ist das „Collegium“ (Lange Gasse 8) mit großen Fenstern und Bistro-Charakter ihr zweites Wohnzimmer. Vom Frühstück bis zur Bar-Atmosphäre wandeln sich Lokal und Publikum über den Tag hinweg.

Reutlingen: Skyline und Holzschnitte

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Wer den Neckar hinab kommt, den begrüßt Reutlingen mit seiner „Skyline“ – bestehend aus den Höhen hinter der Stadt: Achalm, Käpfle, Roßberg, Rangenbergle, das volle Alb-Panorama. Die meisten Touristen steuern die nahe „Outlet-Stadt“ Metzingen an (vier Millionen Shopperinnen und Shopper im Jahr), doch Reutlingen, so etwas wie die „Hauptstadt der Alb“, hat mehr zu bieten.

Zum Beispiel das Kunstmuseum mit zwei Standorten, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Im Spendhaus aus dem 16. Jahrhundert befindet sich die Städtische Kunstsammlung, im ehemaligen Fabrikgebäude Wandel-Hallen die Sammlung „Konkrete Kunst“. Größter Publikumsmagnet sind die Holzschnitte von HAP Grieshaber.

Zeitreisen in Nürtingen

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Die Schlussetappe dieses kleinen Abschnitts auf dem Neckartal-Radweg ist flach und gemütlich, träge fließt der Fluss der nahenden Schiffbarkeit entgegen. In Nürtingen machen es sich die Menschen auf einer zum Stadtbalkon umfunktionierten Uferstraße bequem, während sich die Fische über eine breite Treppe flussaufwärts mühen. Auf einem Bergsporn thront die gotische Stadtkirche St. Laurentius, ringsum liegen kleine hübsche Lokale und Geschäfte.

Tipp: Mit der „Zeitreise“-App bekommen Besucher Stadt- und Kulturgeschichte aufs Mobiltelefon geliefert. Und Gelegenheit zur Entspannung ist nah: Im Galgenbergpark mit den alten Bäumen lässt es sich schön Schlendern.

Wer es etwas anspruchsvoller mag als flach am Neckar entlang: Die Schwäbische Alb wird von etlichen gepflegten Radrouten erschlossen, darunter sehr sportliche Strecken.

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