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Städtereisen

Die spektakulären Sehenswürdigkeiten von Istanbul

Faszination Istanbul: Die Metropole am Bosporus ist ein betörender Schmelztiegel zwischen Historie und Gegenwart, Europa und Asien, Tradition und Moderne. Entdecken Sie Sehenswürdigkeiten von Weltrang bei einer Städtereise nach Istanbul!

Datum 16.03.2024

Wer durch die Straßen Istanbuls wandert, könnte Wochen unterwegs sein und hat die Stadt dennoch nicht ansatzweise erfasst. Zu viel zu sehen gibt es in der pulsierenden Metropole, die Besucher:innen mit ihren prächtigen Paläste und Moscheen betört. 

Neben einer Geschichte, die ganze Bibliotheken füllen könnte, überzeugt die Stadt am malerischen Bosporus mit lebendigen Basaren, kulinarischen Hot Spots und natürlich ihren weltberühmten Sehenswürdigkeiten wie der Hagia Sophia und der Blauen Moschee. Welche weiteren Highlights Sie in Istanbul nicht verpassen sollten, verraten wir im Folgenden.

1

Süleymaniye-Moschee

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Erhabenes Bauwerk: die Süleymaniye-Moschee in Istanbul

In Istanbul beginnt man im Jahr 1550 mit dem Bau einer Moschee. Süleyman der Prächtige, Herrscher über das nahezu größte Reich der osmanischen Geschichte, hat seinen Hofarchitekten Sinan mit der Ausführung betraut. Das Vorbild steht in Sichtweite und ist schon damals mehr als tausend Jahre alt: die Hagia Sophia. Doch der Baumeister will zeigen, dass er „mehr kann als die Griechen“, wie er später schreibt. Er kann mehr. Nach nur sieben Jahren ist die Süleymaniye-Moschee 1557 vollendet. Sinans größte Leistung ist die Architektur der Kuppel: Sie erreicht zwar nicht ganz die Höhe des Vorbilds, doch scheint sie schwerelos über einem Raum zu schweben, der durch mehr als 200 Fenster vom Licht durchflutet wird. 

Durch ihre Hügellage prägt die Süleymaniye-Moschee seit einem halben Jahrtausend und bis heute die Silhouette Istanbuls. Sie ist erhaben – auch über die Touristenströme, die sich über die Sehenswürdigkeiten der unteren Altstadt ergießen. Hier oben ist es beschaulicher, der Harmonie des Gotteshauses angemessen. 

2

Sultan-Ahmed-Moschee (Blaue Moschee)

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Die Sultan-Ahmed-Moschee von Istanbul ist vor allem als Blaue Moschee bekannt.

Eine der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Istanbul ist die Sultan-Ahmed-Moschee, auch als Blaue Moschee bekannt. Ihr Name ist auf die beeindruckenden blauen Fliesen zurückzuführen, die in Handarbeit gefertigt wurden und zu Tausenden die Innenwände schmücken. 

Sechs Minarette und eine zentrale Kuppel prägen die Architektur der Blauen Moschee, die zwischen 1609 und 1616 im Auftrag von Sultan Ahmed I. erbaut wurde. Das äußere Erscheinungsbild war seinerzeit einmalig, sorgte jedoch auch für Ärger: Da die sechs Minarette der Heiligen Moschee in Mekka nachempfunden waren, löste der Bau heftige Kontroversen aus. Schließlich ließ man in Mekka die Minarette erhöhen, um den Streit beizulegen und die Bedeutung der Heiligen Stätte zu unterstreichen.

Merian-Tipp: Der weitläufige Innenhof mit seinen hübschen Arkaden lädt zum Verweilen ein und bietet einen friedlichen Rückzugsort von der Hektik Istanbuls. 

3

Hagia Sophia

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Sie ist die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit Istanbuls: die Hagia Sophia

Ursprünglich von Konstantin dem Großen in Auftrag gegeben, wurde 360 die erste „Kirche der göttlichen Weisheit“ von Konstantin II. eingeweiht. Unter Justinian entstand ab 532 der heutige Bau der Hagia Sophia. Nach der Eroberung Konstantinopels machte man die Kirche zur Moschee, 1935 wurde sie ein Museum. In dieser Zeit begann man auch die berühmten, im 18. Jahrhundert unter Putz gelegten, goldenen Mosaike wieder freizulegen. Seit 2020 dient die Hagia Sophia wieder als Moschee. 

Dass die Hagia Sophia häufig als Achtes Weltwunder bezeichnet wird, liegt auch an ihrem Inneren. Das Kaiserportal zum Hauptschiff soll aus den Hölzern der Arche Noah erbaut worden sein. Arabisch beschriftete Rundschilde, die Bibliothek Mahmuts I. und Säulen aus grünem Marmor lassen Besucher:innen staunen. Das Highlight ist ohne Frage die gewaltige Kuppel, die einst mit goldfarbenen Steinchen bedeckt und heute von Koranversen geschmückt wird.

Auch nach dem Rückbau zur Moschee können Tourist:innen die Hagia Sophia besuchen – allerdings ist der Zugang zu den Innenräumen eingeschränkt und nur noch über das Galerie-Stockwerk möglich. Seit Januar 2024 kostet der Eintritt für ausländische Besucher:innen umgerechnet rund 25 Euro.

4

Topkapı-Palast

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In vier Höfe teilt sich der Topkapipalast von Istanbul

Wenn sie nicht gerade von Besuchermassen überschwemmt ist, beeindruckt die niedrig gebaute, über Jahrhunderte immer wieder erweiterte und veränderte Anlage durch ihre ruhige, fast bescheidene Atmosphäre. Das 70 Hektar große Palastareal gliedert sich in vier Höfe. Besonders sehenswert ist der zweite Hof: Von einem überdachten Rundlauf umgeben, spenden hier große Platanen und Weiden Schatten. Rechts geht es zu den Palastküchen, wo heute eine Porzellansammlung ausgestellt ist, die zu den besten Kollektionen weltweit zählt. Auf der linken Seite steht der sogenannte Gerechtigkeitsturm, dahinter erstreckt sich der Harem, das Herzstück des Palasts. 

In den Räumen um den dritten Hof werden die besten Stücke des Topkapı ausgestellt, darunter der berühmte Löfflerdiamant und Topkapı-Dolch. Von der Aussichtsterrasse im vierten Hof hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt. Ein Kombiticket für den Topkapı-Palast, den Harem und die Hagia Irene kostet rund 42 Euro.

5

Dolmabahçe-Palast

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Die Gartenanlagen des Dolmabahcepalastes laden zum Verweilen ein.

Sultan Abdülmecid I. gab den Dolmabahçe-Palast 1843 in Auftrag und wünschte eine repräsentative Anlage, die europäischen Königsschlössern in nichts nachstand – koste es, was es wolle. Die gesamte Einrichtung wurde, bis auf die Teppiche, aus Europa geliefert: Vasen aus Sèvres, Seidenvorhänge aus Lyon, Kerzenständer aus England, venezianisches Glasgeschirr, böhmische Kristallleuchter. Und doch entsprach der Palast den Bedürfnissen eines osmanischen Sultans: Wie im Topkapı gibt es Gemächer für die Haremsdamen, die Eunuchen und mehrere Hamams. Nach dem Ende des Osmanischen Reichs diente der Palast als Istanbuler Residenz des türkischen Präsidenten. Am 10. November 1938 starb hier Mustafa Kemal Atatürk – sein Sterbezimmer ist fester Bestandteil einer Besichtigung. 

6

Galata-Turm

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Der Galata-Turm eröffnet einen fantastischen Blick auf Istanbul.

Galatas weithin sichtbares, 67 Meter hohes Wahrzeichen wurde 1348 von den Genuesen als Teil ihrer Stadtmauer errichtet. Erdbeben und Brände zogen den Bau immer wieder in Mitleidenschaft. Er war unter anderem Wohnquartier für Seeleute und Zwangsarbeiter:innen, Sternwarte und Feuerwache. 1638 diente er Hezarfen Çelebi als Startrampe: Der Luftfahrtpionier schnallte sich selbst gebastelte Flügel um und schwebte von der Spitze über den Bosporus nach Üsküdar. Heute ist im Galata-Turm ein Museum untergekommen, das die Geschichte Istanbuls widerspiegelt. Die Aussicht von der Galerie (es gibt einen Fahrstuhl) ist phänomenal.

Hinweis: Im Frühjahr 2024 ist der Galata-Turm wegen Reparaturarbeiten vorübergehend geschlossen. 

7

Sehenswürdigkeiten von Istanbul: Basare

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Feilschen und verhandeln: der Große Basar von Istanbul

Sie sind die pulsierenden Adern der Metropole am Bosporus: die türkischen Basare. An gleich mehreren Adressen der Stadt bieten Händler:innen ihre vielfältigen Waren an; es wird gefeilscht, verhandelt und diskutiert. Zwei der spannendsten Basare stellen wir Ihnen hier vor.

Ägyptischer Basar

Ursprünglich waren die überdachten Märkte des Orients in große Moscheenkomplexe integriert. Die Moschee diente nämlich nicht nur als Stätte des Gebets, sondern auch als Versammlungsort, Herberge, Armenküche, Schule und Treffpunkt der An- und Verkäufer. Zur Neuen Moschee gehörte der Ägyptische Basar, der Hauptumschlagplatz für Gewürze vornehmlich ägyptischer Herkunft. Händler kombinierten die Gewürze zu Heilmischungen und erwarben damit hohes Ansehen. Der Handel mit Gewürzen, unter anderem mit Kurkuma und allerlei Teesorten und auch sehr gutem Kaffee, ist heute nur noch einer von vielen Schwerpunkten. 

Großer Basar

Der Große Basar von Istanbul ist einer der größten und ältesten überdachten Basare der Welt. An tausenden Ständen bieten die Händler:innen im Stadtteil Eminönü heute ihre Waren an. Vereinzelt kann man hier auch heute noch Handwerker:innen in ihren Werkstätten beobachten. Das Angebot reicht von Teppichen und Stoffen über Antiquitäten, Gold und Schmuck bis hin zu Wasserpfeifen und typischen Souvenirs. 

8

Hippodrom

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Der Obelisk des Theodosius am Hippodrom in Istanbul

Über 450 Meter erstreckte sich zur byzantinischen Zeit diese Arena der Wagenrennen. Auch die Osmanen nutzten das Areal für Sportveranstaltungen und Versammlungen. Mit zunehmender Bebauung schrumpfte der heute At Meydan genannte Platz erheblich. Zu sehen sind inzwischen auf dem erstaunlich klein wirkenden Areal nur noch der Ägyptische Obelisk (aus Karnak, 15. Jh. v. Chr.), die Schlangensäule (aus Delphi, 5. Jh. v. Chr.) sowie der Gemauerte Obelisk (4. Jh. n. Chr.). Verglichen mit diesen Altertümern ist der von Wilhelm II. 1898 gestiftete Deutsche Brunnen im Norden der Anlage hochmodern.

9

Beylerbeyi

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Prächtiger Palast: Die Beylerbeyi-Residenz in Istanbul

Am asiatischen Ende der ersten Bosporusbrücke liegt der Stadtteil mit dem Namen „Herr der Herren“. Dieser Titel bezieht sich auf den Hohen Gouverneur Mehmet Paşa, der im 16. Jahrhundert hier eine Villa bewohnte. Später taten es ihm die Sultane gleich: Mahmut II. ließ sich hier einen Sommersitz errichten, unter Abdülaziz entstand der Beylerbeyi-Palast. Heute beherbergt der stattliche Bau ein Museum, das vor allem wegen der prunkvollen Inneneinrichtung einen Besuch lohnt. Ebenfalls direkt am Bosporus steht die Beylerbeyi-Moschee von 1778.

10

Leanderturm

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Der Leanderturm von Istanbul ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Der Turm vor der Küste von Üsküdar ist mit gleich zwei Sagen verbunden. Der im Westen gebräuchliche Name geht auf die antike Tragödie um das Liebespaar Hero und Leander zurück. Und dann die Sage von der Sultanstochter, die, um einem prophezeiten Schlangenbiss zu entgehen, auf der Insel lebte: Daher rührt die türkische Bezeichnung „Mädchenturm“. Ein Turm stand schon in vorchristlicher Zeit an dieser strategisch wichtigen Stelle in der Einfahrt des Bosporus. Der heutige Bau stammt aus dem 18. Jahrhundert. Er diente als Beobachtungs- und Leuchtturm, Zoll-, Quarantäne- und Radiostation, Gefängnis und als Lager und wurde zuletzt aufwändig restauriert. Seit März 2024 ist der Leanderturm für Besucher:innen wieder zugänglich. Die grandiose Aussicht auf Istanbul lohnt die kurze Überfahrt.

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Zisternen

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Tolle Eventlocation: Die Zisternen von Istanbul

Römisches Know-how fand auch in Byzanz Anwendung, über Aquädukte floss das Wasser aus dem Norden in die Stadt. Dort hatte man Reservoirs in die Erde gehöhlt, das größte heißt Yerebatan, „die Versunkene“. Der seit den 1990er Jahren zu besichtigende Raum hat 336 Säulen und ist in farbiges Licht getaucht. Fische schwimmen im knietiefen Wasser, über das die Besucher:innen auf hölzernen Stegen gehen. Dank der einmaligen Akustik sind dort Klassik- und Jazzkonzerte ein Genuss. 

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