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Städtereisen

Die 7 schönsten Kleinstädte in der Steiermark

Am Fuß gewaltiger Gebirgsketten heißen die Kleinstädte der Steiermark ihre Gäste willkommen. Ob Kurstadt, Innovationszentrum oder Wallfahrtsort: Merian zeigt sieben besonders charmante Städte der Region.

Text Mila Krull
Datum 08.05.2024

Keine Frage: Tourist:innen schätzen an der Steiermark besonders die eindrucksvolle Landschaft mit ihren glitzernden Seen, den Bergen und blühenden Almen. Die ursprüngliche Natur bildet im Sommer wie im Winter eine ideale Kulisse für Wintersport, Wanderungen und andere Outdoor-Aktivitäten. 

Doch auch die Städte der Steiermark sind romantisch gelegen, vielfältig und einen Abstecher wert. Um den Kultur- und Städtetourismus in Österreich zu fördern, organisieren sich seit den 1990er Jahren mehrere Orte unter dem Zusammenschluss „Kleine historische Städte“. Einige von ihnen sowie weitere sehenswerte Kleinstädte der Steiermark stellen wir im Folgenden vor.

1

Hartberg

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Hauptplatz mit Rathaus und Stadtpfarrkirche St. Martin in Hartberg

Hier läuft das Leben langsam und ausgeruht: Als Mitglied des in Italien gegründeten Città-Slow-Netzwerkes hat sich die steirische Kleinstadt Hartberg der Nachhaltigkeit und der Verbesserung der Lebensqualität verschrieben. Seit 2009 konzentriert man sich in dem knapp 7.000-Einwohner-Ort unter anderem darauf, lokale Geschäfte zu unterstützen, regionale Besonderheiten herauszustellen und die eigene Identität zu wahren. Auch deshalb konnte sich Hartberg, das einst als keltische Siedlung entstand, seinen Charme erhalten. Und der erinnert an manch einer Ecke mitunter an die Gassen und die Piazze Norditaliens – auch deshalb trägt das Städtchen den Spitznamen „steirisches Meran“. Die bunt getünchten Häuser, der lauschige Hauptplatz und die kulinarischen Highlights, die unter anderem im Schlossrestaurant serviert werden, tragen ebenfalls dazu bei.

2

Liezen

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Liezen ist besonders schön, wenn die Sonne die Gipfel rund um die Stadt in Rottöne taucht.

In der Zeit der Römer diente das steirische Liezen im Ennstal als wichtige Verkehrsstation, an der Postkutschen und Gespanne aller Art einen Halt auf ihrem Weg über den nahen Pyhrnpass einlegten. Auch heute lohnt sich ein Zwischenstopp in der rund 7.500 Einwohner:innen zählenden Bezirkshauptstadt. Sehenswert ist die Pfarrkirche Liezen aus dem Mittelalter, deren Zwiebelturm die umliegenden Bergspitzen zu berühren scheint. Unter Denkmalschutz stehen auch das Bezirksgericht, die Gassner-Mühle und das Rathaus. In den Sommermonaten empfängt Liezen auf der zentralen Sommerbühne Bands und Musiker:innen aus ganz Europa. Und wer die Region auch kulinarisch erkunden möchte, findet auf dem Bauernmarkt Produkte und Spezialitäten wie Käse, Wurst und Krapfen. 

Mehr über Liezen erfahren Sie hier.

3

Bruck an der Mur

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Das Kornmesserhaus in Bruck an der Mur fällt durch seine schmuckvolle Fassade auf.

Die zwei längsten Flüsse der Steiermark, die Mur und die Mürz, treffen in diesem hübsch gelegenen Städtchen aufeinander. Die Ursprünge von Bruck an der Mur reichen bis ins neunte Jahrhundert zurück; schon früh schloss man hier wichtige Handelsverbindungen. Von diesem Reichtum zeugen noch heute die prächtigen Bürgerhäuser mit ihren schmucken Innenhöfen und Arkaden. Ein besonders schönes Exemplar und Wahrzeichen ist das Kornmesserhaus, dessen Fassade von der venezianischen Bauweise inspiriert wurde. Um die Bewohner:innen und Schätze von Bruck an der Mur zu schützen, wachte man einst von der Burg Landskron aus über die Stadt. Bei einem verheerenden Brand im 18. Jahrhundert wurde die Anlage jedoch weitestgehend zerstört. Die Ruinen, einen historischen Uhrturm und die grandiose Aussicht auf die Umgebung können Besucher:innen bei einer Wanderung auf den Brucker Schlossberg erleben. 

4

Judenburg

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Die Silhouette von Judenburg im Murtal westlich von Graz

Die Stadt Judenburg lag im Mittelalter an der Handelsroute zwischen Venedig und Wien – noch heute sieht man ihrer Architektur die italienischen Einflüsse an. Auch für Motorsport und Industrie war die Region wichtig: In Judenburg erzählt das Puch-Museum von der einst berühmten Automarke Puch; das Eisenbahnmuseum in Knittelfeld und das Militärluftfahrtmuseum in Zeltweg verraten, wie bedeutsam die Region einst war. Der Österreichring hatte hier damals große Bedeutung für den Motorsport des Landes, jetzt heißt er Red Bull Ring und ist weiterhin Schauplatz wichtiger Rennen wie etwa der Formel 1. Diese faszinierende Geschichte ist eingebettet in eine harmonische Landschaft aus Bergen und Seen, in der die Schönheit der Natur immer nur ein paar Schritte entfernt ist.

5

Weiz

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Schöne Aussichten: die Weizbergkirche in der Oststeiermark

Wo Historie auf Innovation trifft: Unweit von Graz liegt die Stadt Weiz im oststeirischen Hügelland. Die Taborkirche und die Basilika auf dem Weizberg sind eindrucksvolle, architektonische Zeugnisse der Vergangenheit. Im Gegensatz dazu ist die Stadt in Österreich als Wirtschafts- und Forschungsstandort für Energietechnik bekannt. Den Anstoß für diese Entwicklung gab der Weizer Frank Pichler im Jahr 1892 mit der Gründung eines Elektromaschinenwerks. Seither haben sich weitere bedeutende Unternehmen aus der Branche hier niedergelassen. Wer mehr über die Energie- und Zukunftsthemen von Weiz erfahren will, kann sich auf eine zugeschnittene Stadttour begeben. Das Drehsolarhaus Gemini, das Innovationszentrum W.E.I.Z. oder der Funergypark sind nur drei der 18 spannenden Schauplätze. Wer sich darüber hinaus auch an der Kraft der Natur erfreut, dem sei ein Ausflug in die Tropfsteinhöhlen Katerloch oder in die Grasslhöhle ans Herz gelegt. Ebenfalls in Weiz befindet sich die Raabklamm, die als Kulisse für eine der schönsten Wanderungen der Steiermark dient. 

6

Mariazell

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Wallfahrtsort im grünen Tal: Mariazell

Als wichtiger Wallfahrtsort ist die Stadtgemeinde Mariazell in der Oststeiermark bekannt. In ihrem Zentrum ragt die beeindruckende Basilika Mariazell empor, deren Entstehungsgeschichte bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Wer die Gnadenkapelle betritt, entdeckt hier das Heiligtum der Gemeinde, ein hölzernes Abbild Marias mit dem Jesuskind. Umschlossen wird die Skulptur von einem prächtigen Goldaltar. Übrigens: Die hübsche Basilika diente als Modell der weltweit ersten Schneekugel, die um die Jahrhundertwende vom Wiener Mechaniker Erwin Perzy gefertigt wurde. Weitere spannende Informationen über den Wallfahrtsort, seine Geschichte und die umliegende Natur erfahren Besucher:innen des Mariazeller Heimathauses. Wer die Flora und Fauna hingegen live erleben will, steuert am besten den nahen Erlaufsee an. In den Sommermonaten verkehrt eine historische Museumstram zwischen der Altstadt von Mariazell und dem idyllischen Bergsee. Vor Ort gibt es ein Restaurant, einen Bootsverleih und eine Anlegestelle für Ausflugsdampfer. 

7

Bad Radkersburg

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Leere Gassen und der Rathausturm von Bad Radkersburg in der Steiermark

Im südöstlichsten Zipfel der Steiermark schmiegt sich die historische Altstadt von Bad Radkersburg an die slowenische Grenze. Ihr Bild wurde während der Renaissance durch den italienischen Baumeister Domenico dell’Allio geprägt. Ein Beispiel seiner Kunst ist das Palais Herberstorff, dessen Arkadenhof zu den schönsten Sehenswürdigkeiten zählt. Ebenfalls von toskanischen Säulen und italienischen Einflüssen geprägt ist das alte Zeughaus. In dem etwa 500 Jahre alten Gebäude befindet sich heute das Stadtmuseum mit Informationen rund um die Entstehungsgeschichte von Bad Radkersburg. Wer sich nach einem ausgiebigen Stadtbummel nach Erholung sehnt, kann der Parktherme einen Besuch abstatten. Seit 1975 ist Bad Radkersburg ein offizieller Kurort; die zwei erschlossenen Thermalquellen versorgen neben Hotels auch die Therme mit bis zu 36 Grad warmem Heilwasser. Gäste kommen hier in den Genuss eines vollumfänglichen Wellnessangebots samt Saunadorf, Erlebnisbereich, Kurprogramm und verschiedenen Anwendungen. 

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